Manchmal wusste Mary Poppins at school nicht, wo ihr der Kopf stand… Das neue Schuljahr hatte viele Veränderungen mit sich gebracht, mit denen sie nicht gerechnet hatte. Es waren einschneidende Veränderungen, die den Alltag durcheinander warfen und sie hatte Not, den roten Faden in der Hand zu halten. Neue Kolleginnen hatten ihre Klasse erobert (sie bekam lt. Schulleiter sogar eine Co – Klassenleiterin), was sich an manchen Tagen wie eine Übernahme für sie anfühlte; alles geschah irgendwie rasch, der Ton wurde lauter.
Mary Poppins at school kam aus dem Wundern nicht mehr heraus. Was hatte das zu bedeuten? Der Wind wurde rauher, was sich laut und ungemütlich für sie anfühlte…
Nach einem ausführlichen Gespräch mit ihrer geliebten Freundin Mary besann sie sich wieder auf das, was ihr Kraft gab, nämlich die positiven Aspekte ihrer geliebten Arbeit.
Da waren so manch` wundervolle Ideen der 5.Klässler zu hören, um ihr Referat “Mein Lieblingsinstrument” auszuschmücken! Ja, Mary Poppins at school hatte plötzlich drei neue Musikklassen (5. und 6. Klassen) bekommen. Somit unterrichtet sie nun sechs Musikklassen an der Europaschule – und dafür erheblich weniger Stunden in ihrer eigenen Klasse.
…Ich wurde von einem Schüler gefragt, ob er eine chinesische Geige selber (nach)bauen könne, um sie anlässlich seines Referatsvortrages seiner Klasse zu demonstrieren?! Ein anderer Schüler erzählte mir von seinem Lieblingsinstrument, dem Dudelsack, und brachte vor, er würde gern (nach Anleitung aus dem Internet) einen Mini-Dudelsack mit seiner Klasse nachbauen, mit Hilfe seiner Mama würde dies sicher gelingen. Er und seine Mama hätten den Bausatz für dieses ungewöhnliche Instrument bereits in Klassenstärke zusammengestellt, so dass nach einem erfolgreich gehaltenen Referat doch sicher nichts mehr im Wege stehen würde, um mit der Klasse gemeinsam einen Dudelsack zu basteln… jeder seinen eigenen!
Welch` geniale Ideen in unseren Schülern schlummern!!
WOW! Ich bin hin und weg über so viel Engagement, Einsatz und Energie, dass das Klassenzimmer einer 6.Klasse während meiner Musikstunde auf diese Weise zum Versuchslabor gemacht wird! 21 Dudelsäcke (bei positiven Ausgang des Laborversuches) sollten hier anhand eines Dudelsack – Orchesters zum Klingen gebracht werden!
Zusammengefasst lässt sich sagen… je rascher Mary Poppins at school dieses soeben aufgeschlagene, neue Kapitel “Europaschule” nach Positiven durchsiebt und sie die freudigen Momente sich wie ein Mantra in ihrem Alltag vorbetet, um guter Dinge zu bleiben – umso schneller verflüchtigen sich jene holprigen Momente, die ihr Anlass geben, sich sehnsuchtsvoll (oder -was noch schlimmer ist – mit Bedauern) an das letzte Schuljahr zu erinnern, weil da Vieles reibungsloser gelaufen war.
Und sie sind da, Momente, in denen Frieden einkehrt, Momente, die Mary Poppins at school Frieden geben. Vertraute Momente, liebenswerte Momente und schätzenswerte Momente.
Mit dem neuen Stundenplan hielt eine Neuheit in Sachen Frühstückspause Einzug. Anstatt wie bisher 10x pro Woche – laut Stundenplan – gemeinsam mit ihren Lieben zu frühstücken, findet nach dem neuen Stundenplan das gemeinsame Frühstück nur noch 4x wöchentlich statt. Mary Poppins at school führte dazu eine interessante Umfrage unter den Kindern ihrer Klasse durch.
Gemeinsam hatten sie sich überlegt, wie es wäre, wenn ihre Schüler unter eigener Regie frühstücken würden – mit dem Ergebnis… Wohlgefühl für alle beim gemeinsamen Klassenfrühstück. Kein Herumgerenne, kein “Häää, wer wirft mir diese Kekse auf den Tisch?” oder “Franziska ist an meinen Tisch gerempelt und die Milch ist ausgelaufen – was soll ich jetzt machen??”
Sie hatten besprochen (die neuen Erstklässler hörten überrascht zu), welches Verhalten zu einer wohligen Frühstückspause führen könnte und Mary Poppins at school stand mit Rat und Tat zur Seite.
Neulich stellten sich unsere zwei “Frühstücks-Buddys” begeistert mit einem Hängenden Becken vor der Klasse auf und schlugen drei Mal zum Gong – als Zeichen dafür, dass die Frühstückspause eröffnet war. Nach diesem Zeichen waren die Kinder gebeten, sofern sie aufstehen müssen (um etwas vor/unter/neben dem Tisch zu erledigen), unsere beiden “Frühstücks- Buddys” anzusprechen, welche nach eigenem Ermessen über ein “Ja, is`okay” oder ein “Nein, bitte erst erledigen, wenn wir beim Klingeln unseren Klassenraum zur Hofpause verlassen” entscheiden.
Das läuft toll!!
Endlich kann Mary Poppins at school völlig entspannen und sich ihrem leckeren Frühstück widmen. Sie träumt auch mal vor sich hin oder hängt ihren schönsten Gedanken nach – und keine Kinder rennen mehr umher dabei.
Alle sind damit einverstanden, sich an diese wenigen “Goldenen Regeln” zu halten. Es klappt super!
Wie sie alle so fröhlich am Schlemmen waren… befragte Mary Poppins at school also die Kinder, wie es denn in den anderen Frühstückspausen so läuft…
“Wie macht ihr das bei Frau Gutierres? Schlagt ihr da auch den Gong?” “Nein,” hieß es da von ihren beiden Buddys, “sie will das nicht.”
“O.k., jeder Lehrer macht das sicher anders, der eine so – und der andere so.
Das ist ja auch gut so,” kam es von Mary Poppins at school, die an ihre neue Kollegin Senora Gutierres dachte, wie sie oft durch das Klassenzimmer fegte während des Unterrichts. Sie hatte bereits zwei Stunden mit ihr zusammen gegeben und ihren furiosen Unterrichtsstil kennen gelernt dabei. Dieser führte dazu, dass die Kinder in der Tafelarbeit komplett durcheinander riefen (besonders beliebt war das “Iiiichchchchc, ich, ich!” oder “Frau Gutierrrrrrrrrrres – iiiiich!” oder auch “Ööööööööhh, ich war noch niiiiiiiiiiiiiiiiiiie dran, ich will auch!”, doch das schien sie nicht zu stören. Mary Poppins at school störte das dann auch nicht weiter, denn Schüler sind erstaunlich anpassungsfähig, oder sagen wir, sie verbinden sich rasch mit ihrem Inneren Wesen, das sie auf ihrem Weg leitet – dahin, wo es sich gut anfühlt, zum Wohlgefühl also.
Eine Stunde später lief bei Mary Poppins at school im Unterricht alles wieder wie sonst, so dass jeder Schüler zu seiner individuell angelegten Hochform auflief.
No problem.
Ich startete also (neugierig wie ich bin) eine Umfrage unter den Schülern und das Ergebnis wunderte mich doch sehr.
Bei 17 Schülern in meiner Klasse meldeten sich, die in Ruhe frühstücken wollten.
Das hatte ich gar nicht gedacht! Das hat mich sehr überrascht.
Wie schön!
Bis auf einen Schüler hatten sich alle Schüler gemeldet. (Ich hatte beides abstimmen lassen, “Wer will ohne Herumrennen frühstücken, also mit Gong?” und “Wer will frühstücken wie bei Frau Gutierres?”).
Frohen Mutes ließen wir es uns nun schmecken und ich spürte erneut, wie sehr ich diese Kinder liebe. Sogar die Frühstückspause hatte sich somit zu einer wunderschönen Zwischenzeit entwickelt, in der wir es uns richtig gut gehen lassen.
Das war ein exzellentes Ergebnis!
Vielen Dank, ihr Lieben!